Glanzing

Im Zuge des Landesausbaus im 12. und 13. Jahrhundert, drangen Siedler in das hintere Krottenbachtal vor und gründeten am Fuß des Dreimarksteins, abseits des sumpfigen Talbodens, Salmannsdorf. Wenig später wird auch die Ansiedlung Chlaizing genannt, die am Fuß oder am Hang des Hackenberges in der Nähe der heutigen Agnesgasse lag, wobei nicht nachweisbar ist, ob es sich dabei nur um eine Hofgruppe oder ein ganzes Dorf handelt. Der Name geht auf einen Flurnamen am Hackenberg zurück und wird urkundlich 1298 erwähnt. Diese Siedlung wird um 1300 von ihren Bewohnern verlassen, die dann in das Bachzeilendorf Neustift (die neue Stiftung) gezogen sind. Der Name Chlaizing blieb zunächst als weiter Flurname erhalten, wanderte aber dann talauswärts und ist heute die Bezeichnung eines neuen Siedlungsgebiets an der Grenze zwischen Pötzleinsdorf und Döbling.

Dort errichteten die Angestellten der städtischen Elektrizitätswerke unter dem Namen Alt-Glanzing 1921 eine Genossenschaftssiedlung, wodurch der alte Name von Chlaitzing wieder auflebte. Der erste Bebauungsplan soll angeblich von Adolf Loos stammen, ist aber verschollen.

Bekannt ist Glanzing auch für die Kinderklinik. Anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. fand unter dem Motto „Für das Kind“ eine große Sammlung statt, die einen Ertrag von zwei Millionen Kronen brachte. Dieser bildete die Grundlage für den „Kaiser-Jubiläumsfonds für Kinderschutz und Jugendfürsorge“, aus dessen Mitteln „Reichsanstalt für Mutter- und Säuglingsfürsorge“ 1915 in Betrieb genommen wurde. Errichtet wurde die Anlage mit dem dreigeschoßigen Hauptgebäude mit durchlaufend angeordneten Balkonzonen von 1912 bis 1914 in sezessionistischer Formensprache.
1999 wurde die Kinderklinik abgesiedelt und ging als „Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde Kinderklinik Glanzing mit Neonatologie und Jugendheilkunde“ im damaligen Wilhelminenspital in Betrieb.

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