Oberdöbling

Döbling wurde erstmals 1114 als de Teopilic urkundlich erwähnt. Sein Name leitet sich vom slawischen ab, wobei toplica „sumpfiges Gewässer“ bedeutet und auf die Lage am Krottenbach hinweist.
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts entstanden aus der Siedlung zwei selbstständige Dörfer, Unterdöbling und Oberdöbling; sie waren durch den Krottenbach getrennt. Unterdöbling hieß zunächst Chrottendorf, erst im 15. Jahrhundert soll der Name Unterdöbling entstanden sein. Urkundlich ist die Trennung 1591 erstmals erwähnt.

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Die Bewohner von Döbling waren zunächst fast ausschließlich Bauern, die für den Eigenbedarf produzierten. Für den Verkauf wurde Wein, aber auch Getreide angebaut. Daneben wurden Obst, Gemüse und Milchprodukte erzeugt.
Oberdöbling wurde von der zweiten Wiener Türkenbelagerung schwer getroffen: Sechs Jahre nach dem Sieg in der Schlacht am Kahlenberg waren von 850 Weingärten noch immer nur 50 bebaut und der Ort blieb lange Zeit wenig bevölkert. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts lebten im flächenmäßig größeren Oberdöbling sogar weniger Menschen als im kleineren als Unterdöbling.
Die Pest von 1713 ließ den Ort allerdings relativ glimpflich davonkommen: Von den damals 31 Häusern waren nur 5 verseucht, 13 Menschen starben.
1721 bestand Oberdöbling aus drei Straßenzeileneilen, der Hofzeile (heute der rechte obere Teil der Döblinger Hauptstraße), der Kirchenzeile (heute der linke Teil der Hofzeile) und der Bachzeile am Krottenbach (heute der rechte Teil der Hofzeile). Insgesamt gab es gerade einmal 39 Häuser.

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Da Oberdöbling als kaiserliches Jagdgebiet genutzt wurde, war es bald auch für den Adel und die Wiener Bürger attraktiv. Dadurch wuchs der Ort um einen neuen Ortsteil, der die heutige Gymnasiumstrasse, Hardtgasse und Pyrkergasse umfasste. Dieser Neu-Döbling genannte Ortsteil war von den vermögenden Hausbesitzern geprägt.

1780 standen in Oberdöbling bereits 136 Häuser mit 932 Einwohnern. und Mitte des 19. Jahrhunderts setzte dann ein massiver Bauboom ein: 1853 gab es in 323 Häusern 4.229 Einwohner, 1890 14.460 Einwohner in 567 Häuser.

1858 wurden für die Straßenbeleuchtung in Oberdöbling Gasflammen eingeführt. Die Gasversorgung übernahm ein englisches Unternehmen, das im Bereich Gymnasiumstraße–Billrothstraße 1856 ein Gaswerk errichtet.
Im Gegensatz zu den umliegenden Dörfern spielte in Oberdöbling bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Weinbau keine große Rolle mehr, bedeutender waren der Acker- und Obstanbau. Mehr als die Hälfte der Flurfläche war von Äckern bedeckt, mehr als zehn Prozent von Obstgärten, der Weinanbau nahm hingegen nur etwa sieben Prozent in Anspruch.
1892 wurde aus Oberdöbling gemeinsam mit Unterdöbling und den Vororten Grinzing, dem Kahlenbergerdorf, Nußdorf und Heiligenstadt, Sievering und Josefsdorf der 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling gebildet.

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