Heiligenstadt

Heiligenstadt ist ein uraltes Siedlungsgebiet, das bereits vor 5000 Jahren besiedelt war. Auch die Römer hinterließen hier ihre Spuren. Die Franken begannen um 900 mit der Besiedelung von Heiligenstadt. Der Ortskern gruppierte sich ursprünglich um den heutigen Pfarrplatz mit der ältesten Kirche dieses Gebietes. Die Bewohner waren Bauern, die im Wesentlichen für den Eigenbedarf produzierten, für den Verkauf wurde Wein angebaut.
  

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Heiligenstadt war im Mittelalter einer der reicheren Orte in der Umgebung. Er litt jedoch wie viele Vororte von Wien stark unter den Plünderungen im Zuge der Ersten Wiener Türkenbelagerung und auch die Zweite Wiener Türkenbelagerung setzte dem Ort stark zu.

Die Wirtschaft erholte sich erst im 18. Jahrhundert, als die Viehwirtschaft und der Obstbau die Wiener Märkte eroberten. Zum Aufschwung des Ortes trug das Ende des 18. Jahrhunderts errichtete öffentliche Badehaus in Heiligenstadt bei, das eine heiße Quelle nutzte.

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1795 gab es 60 Häuser mit 470 Einwohnern, die in drei Gassen im Bereich Grinzinger Straße, Probusgasse, Hohe Warte und Armbrustergasse lebten. 1832 lebten bereits 677 Einwohner in 94 Häusern, 1870 waren es bereits 3.393 Menschen in 244 Häusern. Um 1890 siedelten sich zahlreiche Industriebetriebe an, während die Einwohnerzahl inzwischen auf 5.579 Menschen gestiegen war. Innerhalb von 60 Jahren hatte sich die Zahl der Häuser mehr als verdreifacht.

Im 19. Jahrhundert erlangte Heiligenstadt auch seinen Ruf als Sommerfrischeort, es siedelten sich dadurch auch in Heiligenstadt reiche Wiener Bürger an, auch Ludwig van Beethoven lebte zeitweise in Heiligenstadt.
Um 1890 siedelten sich zahlreiche Industriebetriebe an. 1892 wurde Heiligenstadt gemeinsam mit den benachbarten Vororten zu Wien eingemeindet.

Zeitsprünge
„Heiligenstadt ist von sehr gegensätzlichen Siedlungsformen geprägt. Die Vielfalt aber ist es, die den Reiz ausmacht und den Bogen von Bauten des Mittelalters, des Barocks und Biedermeiers über Villenviertel auf der Hohen Warte und Weingärten am Nussberg, bis hin zu Industrieanlagen und Großstädtischen Gebäuden an der Donau spannt. Als 1892 dem Antrag der Bezirksvertretung, den Bezirk nicht gänzlich als Wohnbereich auszuweisen, stattgegeben wurde, gab es in Heiligenstadt noch über 300 Gewerbe- und Industriebetriebe.“

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