Salmannsdorf

Salmannsdorf wurde erstmals 1279 als Salmantorfs urkundlich erwähnt. Der Name kann entweder vom Personennamen Salman(n) oder der Berufsbezeichnung des Salmanns, einem Treuhänder oder Schreiber des Salbuches (Grundbuch) hergeleitet werden. Die volkstümliche Herleitung des Namens vom osmanischen Sultan Süleyman I. („Soliman“), der Wien mit einem Heer 1529 erfolglos belagerte (Erste Wiener Türkenbelagerung), ist allerdings eine Legende.

Mobirise Website Builder

Salmannsdorf wurde planmäßig angelegt und entwickelte sich zu einem typischen Weinhauergassendorf. 1680 hatte der Ort bereits 30 Häuser. Im Zuge der zweiten Wiener Türkenbelagerung wurde Salmannsdorf 1683 völlig zerstört. Bis 1713 hatte sich der Ort erholt und bestand nun aus 18 Häusern mit 118 Bewohnern, aber die Pest raffte 74 von ihnen nieder. 

Mobirise Website Builder

Das Wachstum setzte erst Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Sommerfrische ein. Im Gegensatz zum benachbarten Neustift am Walde besuchten Salmannsdorf allerdings die weniger Wohlhabenden, darunter in den Jahren 1829 bis 1832 auch die Familie von Johann Strauss (Vater). Eine Gedenktafel am Haus der Dreimarksteingasse 13 erinnert daran, dass Johann Strauss (Sohn) hier seinen ersten Walzer geschrieben hat. 1890 lebten in Salmannsdorf 312 Einwohner in immerhin schon 94 Häusern.

Die Wirtschaft des Ortes war stark von Waldnutzung und Weinbau abhängig. 1826 waren zwei Drittel von Wald bedeckt, weitere 15 Prozent der Fläche waren Wiesen, etwa sieben Prozent Weingärten. Obst- und Ackerbau spielte fast keine Rolle. Die Bewohner lebten insbesondere vom Verkauf von Wein, Obst und Milchprodukten.

Im Jahr 1892 wurde Salmannsdorf schließlich gemeinsam mit Neustift am Walde als Bezirk Währing zu Wien eingemeindet. 1938 gelangte Salmannsdorf durch eine Reorganisation der Bezirksstrukturen gemeinsam mit Neustift am Walde zum 19. Bezirk Döbling.

Ursprünglich bestand eine Stellwagenverbindung nach Salmannsdorf, die als einzige Stellwagenlinie von der Stadt Wien subventioniert wurde. 1908 wurde von der Gemeinde Wien eine Oberleitungsbuslinie von Pötzleinsdorf über Neustift am Walde nach Salmannsdorf eröffnet, die Gleislose Bahn Pötzleinsdorf–Salmannsdorf. 1928 wurde eine Autobuslinie über die Krottenbachstraße nach Neustift und Salmannsdorf eingerichtet, weil eine Straßenbahnverbindung zu teuer gewesen wäre. 1942 wurde mit der Umstellung auf elektrischen Betrieb begonnen, und ab 1946 wurde der Ort somit erneut von O-Bussen bedient. 1958 erfolgte schließlich wieder die Rückumstellung auf Autobusbetrieb.

© Copyright 2024 Döblinger Heimat-Kreis – Alle Rechte vorbehalten
Impressum I Datenschutzerklärung I Einwilligungen

Clicky