Es war ein Kuriosum, dass zu gleicher Zeit auf die beiden Hausberge Wiens zwei Bergbahnen errichtet wurden. Die Drahtseilbahn auf den Leopoldsberg und die Zahnradbahn auf den Kahlenberg. Aber die Zeit der sechziger und siebziger Jahre, die sogenannte „Gründerzeit“, kannte keine Bedenken. Es war jene Zeit, in der zwar viel Wertvolles und Dauerhaftes, aber noch mehr Schwindelwerte und auf ungesunder Basis stehende Gründungen ins Leben gerufen wurden. Doch man war damals begeistert, denn die mit allen Mitteln in die Höhe getriebenen Aktienkurse aller dieser Unternehmungen verleiteten fast Bevölkerungsschichten der Monarchie zum Börsenspiel.
1872 begann die Erschließung des Kahlenbergs mittels einer Zahnradbahn nach dem Vorbild der schweizerischen Rigibahn. Dieses Vorhaben sollte bis zur Wiener Weltausstellung 1873 vollendet sein. Der geplante Verlauf sah folgendermaßen aus: vom Stationsgebäude in Nußdorf beginnend, mit einer Brücke die Kahlenberger Straße übersetzend, hinauf zur Station Grinzing, weiter zur Station Krapfenwaldl und schließlich durch den Wald bis zur Endstation Kahlenberg.
Das Konkurrenzunternehmen „Drahtseilbahn“ startete ebenfalls 1872.
Ihren Ausgangspunkt hatte sie bei der „Donauwarte“ (etwa auf halbem Weg zwischen Kahlenbergerdorf und Klosterneuburg-Weidling), die Strecke verlief schnurgerade 760 m weit zum Sattel zwischen Kahlenberg und Leopoldsberg; sie überwand dabei einen Höhenunterschied von 235 m.
Ein Film über Grinzing von Hellmuth Chlebowski, der ihn uns dankenswerter Weise für unsere Webseite zur Verfügung gestellt hat.
Historisches Wien – Kahlenbergbahn