Die Hohe Warte

„Auf der lichten Höhe der Hohen Warte, die als Name eines Weingutes schon in einer Urkunde des Jahres 1349 vorkommt, ist Beethoven sinnend gewandelt und hat auf das einzig schöne Wien hinabgeblickt, mit der schimmernden Donau und dem grünen in blauer Ferne harmonisch ausklingenden Bergkranz.
Was die unvergleichliche Lage Wiens, zuerst die Kahlenberggegend, dann das romantische Helenental, für Beethoven an Impressionen bedeutet hat, lässt sich nicht abwägen und abschätzen. Aber es war so viel, dass Beethoven mit Herz und Gemüt, mit Denken und Schaffen unser wurde. Jetzt werden in der ganzen Länge der Hohen Warte moderne Rekords aufgestellt. Unten von der sporttüchtigen Jugend, weiter oben, auf einem ganz anderen und doch nicht minder kulturellen Felde: von den Rothschildschen Gärtnern.“


Die Hohe Warte wird 1135 erstmals urkundlich erwähnt, 1349 bezeichnet der Name eine Weingartenried. Nachdem sich Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts befnd sich hier eine Raststätte, und 1840 errichtete Matthias Grandjean die Meierei und ein Kaffeehaus „Zur Hohen Warte“ mit einem großen Garten.

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Auf der Hohen Warte entstanden danach viele vornehme Villen. Franziska Gräfin Andrássy vermachte der Gemeinde Wien 1871 ihre Villa (Nr. 5) zur Errichtung eines Waisenhauses für christliche Mädchen (erbaut 1904) und den 18.000 Quadratmeter großen Park (Nr. 3) zur Errichtung eines Waisenhauses für Knaben (erbaut 1907/1908).

Auf der Hohen Warte befinden sich das ehemalige Israelitische Blindeninstitut, die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (1872), und der Sportplatz Hohe Warte („First Vienna Football-Club“ Vienna).

1901 begann Josef Hoffmann damit, auf der Hohen Warte eine Künstlerkolonie für wohlhabende Bauherren zu errichten.

Die 1919 gegründete Filmgesellschaft Dreamland pachtete den Grund der Firma Kreindl (Nr. 8.) und gestaltete einen aus dem Krieg stammender Flugzeughangar zu einer Studiohalle um. Allerdings wurde nur ein einziger Film produziert („Im Banne der Kralle“). 1922 ging die Gesellschaft in Konkurs. Die Gemeinde Wien erwarb das Grundstück 1926 von der Ziegelfabrik Kreindl und errichtete das Hohe-Warte-Bad. Es entstand unter Einbeziehung der Aufnahmehalle des Filmstudios (mit seinem verschiebbaren Dach), in der das Schwimmbecken untergebracht wurde. Das Bad ging 1927 in Betrieb.

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