Döblings Schicksalsstunden im Zweiten Weltkrieg
Als im Herbst des Jahres 1942 das Schloss Cobenzl zum Sitz der 16. Flakbrigade bestimmt wurde, wo am Nußberg sowie am Gelände des Sportplatzes Hohe Warte Fliegerabwehrgeschütze aufgestellt wurden, war das für viele Döblinger der Anlass, diese Geschütze bei einem Sonntagsspaziergang zu betrachten, um damit ein bisschen vom Krieg, der „soweit“ von Wien tobte, mitzubekommen; ansonsten spürte man damals vom aktiven Krieg in Döbling relativ wenig.
Die FLAK-Batterie am Nußberg
Der Stellungsraum am Nußberg war bereits im September 1938 von einer schweren Batterie mit vier Geschützen vom Kaliber 8,8 cm belegt. Im Zuge der „Sudetenkrise“ hatte man zum Schutz gegen mögliche Attacken von tschechoslowakischen Flugzeugen mehrere Reserve-Flakabteilungen aus dem „Altreich“ nach Wien verlegt. Jede dieser Abteilungen bestand aus drei schweren und zwei leichten Flakbatterien. Eine solche schwere Batterie errichtete eine feldmäßig ausgebaute Batteriestellung für ihre vier 8,8 cm Geschütze am Eichelhofweg.
Im Sommer 1943 wurde die Batterie "Himmel" unweit des Schlosses errichtet, zunächst mit vier Geschützen. Sie wurde Ende 1944, wie fast alle anderen Wiener Batterien, auf 8 Geschütze erweitert, die nicht mehr auf Betonsockeln montiert waren (teilweise noch auffindbar), weil sich diese nicht bewährt hatten. Schulz präsentierte auch dazu anschauliches Bild- und Dokumentationsmaterial. Zum letzten Mal schoss die Flakartillerie aus der Feuerstellung 5./532 unter Leitung von Oberleutnant Rüdiger am 3. und 6. Februar 1945. Die Stellung wurde am 7. oder 8. April 1945 kampflos geräumt.